Sonntag, 6. Juli 2014

Infrarotfotographie - Kleine Einführung bzw. meine ersten Schritte

Wenn ich im Bekanntenkreis erzähle, dass ich auch Infrarotaufnahmen machen, schaue ich oft in fragende Augen oder es kommt schon mal die Frage, ob ich denn nicht mal eine Infrarotaufnahme des Hauses machen könnte, um den dortigen Wärmeverlust zu dokumentieren.

Im elektromagnetischen Spektrum umfasst der für das menschliche Auge sichtbare Bereich die von etwa 380 nm bis 780 nm. Die Empfindlichkeit des Auges an den Wahrnehmungsgrenzen ist aber nicht fest definiert sondern nimmt dort auch allmählich abnimmt, so dass eine genaue Grenze nicht klar definierbar ist. An den Grenzen liegt dann die Infrarot- (Wellenlängen zwischen 780 nm und 1000 nm) bzw. Ultraviolettstrahlung (Wellenlängen zwischen 10 nm und 380 nm). Die obere Empfindlichkeitsgrenze des Sensors normaler Digitalkameras liegt bei etwa 1200 nm. Das oben angesprochene Wärme-Thema nutzt eine Wellenlänge die noch jenseits des hier definierten IR-Bereichs hinausgeht. Für echte Wärmebildfotografie (z.B. Aufnahmen zur Untersuchung der Wärmeisolation von Gebäuden) eignet sich aber erst der Bereich von 3500 - 14000 nm. Dafür wird ein anderer Sensor als der in der normalen Digitalkamera verwendete gebraucht. Für bildmäßige Fotografie sind die damit erzeugten Bilder allerdings schon wegen der sehr geringen Auflösung uninteressant.


Ich beschäftige mich hier nur mit der Nutzung von Digitalkameras bei Wellenlängen zwischen 700 und 1000 Nanometer, also knapp jenseits des sichtbaren Lichtes. Das wesentliche Merkmal ist hierbei, dass zum einen nicht nur ein eingeschränktes Farbspektrum dargestellt werden kann, sondern die Bilder durch eine „Falschfarbendarstellung“ geprägt sind, z. B. erscheinen grüne Blätter weiß, da Chlorophyll im infraroten Bereich transparent ist und somit das Licht am in der Pflanze enthaltenen Wasser reflektiert wird. Dies wird nach dem Entdecker auch als Wood-Effekt bezeichnet. Klares Wasser wird wiederum tiefschwarz dargestellt. Hier ein paar erste Beispiele:


unbearbeitet, Weißabgleich gegen grüne Wiese
Der Rose war fast rot. nur Weißabgleich gegen grün


mit Kanaltausch Rot gegen Blau





Nun etwas zur Technik. Die Sensoren der Digitalkameras sind grundsätzlich für infrarotes Licht sehr empfindlich. Da dies aber zu Einschränkungen bzgl. der Bildqualität führt (u. a. starke Unschärfen), sind vor den Kamerasensoren mehr oder weniger starke Sperrfilter (Tiefpassfilter) verbaut. Allerdings reicht in den meisten Fällen die Restempfindlichkeit im infraroten Bereich bei (völliger) Ausfilterung des sichtbaren Lichtes für Infrarotaufnahmen. Bei Filtern mit der Sperrwirkung ab ca. 800nm werden keine „farblichen“ Restanteile mehr durchgelassen, so dass das Ergebnis eine Schwarz-Weis-Bild ist. Je geringer die Sperrwirkung, umso größer wird der farbige Anteil der Bilder, aber auch das klassische Merkmal des Wood-Effekts wird geringer. Einfach mal im Internet suchen, um die verschiedenen Varianten zu „entdecken“.


Somit ist eine Option für IR-Fotos die Nutzung eines Infrarot-Filters. Da der Filter kein sichtbares Licht durchlässt, muss i. d. R. das Motiv ohne Filter mittels Stativ „fixiert“ werden, und anschließend die Kamera mit aufgeschraubtem Filter ausgelöst werden. I. d. R werden hierbei lange Belichtungszeiten benötigt und für passende Blenden/Zeiten benötigt man etwas Zeit und Erfahrung, da u. a. auch die Belichtungsmesser für infrarotes Licht weniger empfindlich sind. Um die Chance auf ein „passendes“ Bild zu erhöhen, würde ich auch immer Belichtungs-reihen aufnehmen. Auch bei der Entfernungseinstellung ist etwas Übung und i. d. R. eine manuelle Korrektur notwendig.


Die Alternative zur Filternutzung ist ein fester Umbau seiner Kamera. Hierbei wird der Sperr-filter durch einen entsprechenden IR-Filter ersetzt, der dann das „Licht“ entsprechend seiner Spezifikation durchlässt. Im Ergebnis erhält man eine Kamera, mit der man nur IR-Fotos einer fest definierten „Filterklasse“ machen kann. Dies ist deutlich teurer als ein einzelner Filter, „kostet“ eine Kamera, da sie nur für IR nutzbar ist, und ist nicht flexibel bzgl. der Verwendung verschiedener Sperrwirkungen, die ich mit unterschiedlichen Filtern erreichen kann. Auf der anderen Seite ist eine fest umgebaute Kamera wie eine „normale“ einsetzbar. Ich arbeite mit Belichtungszeiten, die mich nicht abhängig von einem Stativ machen, und kann alle meine Objektive nutzen, ohne dass ich für jedes Maß einen Filter kaufen müsste.


Ich habe dann den etwas „verrückten“ Weg eingeschlagen, mir eine Nikon D200 gekauft und diese bei Optic Makario mit einem 700nm Filter (fest) umbauen lassen. Der dortige Umbau schließt auch eine Kalibrierung der Autofocus (AF) auf den verbauten Filter ein, so dass die Kamera über den gesamten Brennweitenbereich scharf stellt. Ein paar Infos mehr zum Thema Kameraumbau findet sich hier.

Nachdem ich meine Kamera wieder in Händen hatte, musste nur noch der IR-spezifische Weißabgleich durchgeführt werden. Das bedeutet, man wähle eine grüne Fläche und führt den kameraspezifischen manuellen Weißabgleich durch. Hier ein Beispiel unterschiedlichen Ausprägungen:

automatischer Weißabgleich
Weißabgleich gegen "grün"

 
und noch Kanaltausch Rot gegen Blau


Was auffällt ist der typische „bräunliche Himmel“. Hierzu muss dann im Bildbearbeitungs- programm der persönlichen Wahl ein Kanaltausch des roten und blauen Kanals durchgeführt werden. Und schon habe ich meinen blauen Himmel. Zum Thema (notwendige) Nach- bearbeitung von IR-Bildern folgt dann noch ein Blogeintrag in den nächsten Tagen. So zum neugierig machen, als Raw-Konverter und Bearbeitungsprogramm nutze ich Darktable.
 

Freitag, 23. Mai 2014

Tag 14.3 - Der Tag in Stralsund klingt aus


Ich bin dann doch noch nicht ganz fertig.
Nach dem Anlegen und dem ersten groben Aufräumen bekamen natürlich alle Hunger.


Also kleiner Rundgang und gelandet sind wir beim Sylter Gosch.
Sylter Systemgastronomie tief im Osten, aber doch gut und auch von der Menge Ok.



Auf Neudeutsch das Preis-Leistungsverhältnis war im positiven Bereich.

Tag 14.2 - Stralsund aheu

Nach anfänglichen Segelversuchen, die dann mangels Wind eingestellt werden mussten, ging es ab Greifswald uter brennender Sonne in Richtung Stralsund.
Die Crew lümmelte sich an Deck und genoss das schöne Wetter.


Ca. 5 Seemeilen vor Stralsund bogen wir noch einmal zum Tanken nach Neuhof ab.



Einmal mit Diesel abgefüllt und dann noch ein Stündchen hier verweilt, da die Brücke von Stralsund erst um 17:20 öffnet.
Hier gab es dann auch für alle "Magnus Mandel".
Um 16:00 legte wir und schlängelten und das letzte Stück zur Brücke.

Unser schöner Törn war fast zu Ende und der Himmel weinte aus vollen Rohren.
Ich habe lange nicht mehr so ein dickes Regengewitter erlebt.

Brücke auf, durch, Regen weg und zum Abschluss eine Runde durch den Hafen von Stralsund.

Die Gorch Fock I


Das Oceaneum


Um kurz nach 18:00 Uhr war unser 500-Meilen-Törn beendet.

Tschüüüüssss

Tag 14.1 - Greifswald ade

So gegen neun Uhr haben wir die Leinen gelöst und es ging unter Motor die Ryck flussabwärts.

Das Ziel war es, so gegen zehn an der Brücke in Wieck zu sein, die stündlich für Segelschiffe geöffnet wird.








Bernd heizte ab so, dass wir dann schon um halb zehn an der Brücke festmachten.

Er versprach der Crew ein "Magnus Mandel", konnte es aber nicht einhalten. Alle Eis-Geschäfte hatten noch geschlossen.
Ein wenig Sight-Seeing und der Brückenmeister und sein Gehilfe kurbelten per Hand die Brücke hoch.




Apopos Wetter, leichter Wind aus Nord-Ost bis Süd und die Sonne brennt auf uns nieder. So motoren wir nun in den Greiswalder Bodden.

Mal schauen was heute noch so geht.
Im Moment geht es untr Motor über den spiegelglatten Bodden.

Donnerstag, 22. Mai 2014

Tag 13 - Vom Binnensee nach Greifswald

Die Ausfahrt aus dem Zickersee fand bei bestem Sonnenschein und gutem Wind statt. T-Shirt war die passende Bekleidung.


Segel gesetzt und ab nach Greifswald. Zwischenzeitlich hatten wir bis zu 20 Knoten Wind und Bernd wollte unbedingt die 8 Knoten knacken.
Hätte er mal Doro ran gelassen, mehr als 7,8 wurden es nicht.

Ab der Ansteuerunfstonne vor Greiswald wurde der Wind deutlich wärmer.
Der Wind hatte auf Süden gedreht und damit ging es auch nur unter Motor weiter.

So war die betonnte Anfahrt schnell geschafft und es ging der Ryck flussaufwärts in Richtung Greiswald.







Nach einem kurzen Stopp vor der Klappbrücke schlängelten wir uns dann durch "Wiesen und Felder" bis zum Stadthafen.



Unser Biervorrat war erschöpft, so dass wir unser Anlegerbier in der Kafenkneipe einnehmen "mussten".
Die lag glücklicherweise direkt an unserem Anlegeplatz :)
So fand der heutige Sonnen-Törn gegen 14 Uhr nach rund 22 Seemeilen sein Ende.


Obwohl das Thermometer mittlerweile 30 Grad errecht hatte, gingen Doro, Manni, Jürgen, Joachim und Locke noch in die Stadt.
Bernd und ich haben dann auf kurze Hose und barfuss umgestellt und an Bord den Halbschatten bei Kaffe und Plätzchen genossen.

Gegen sechs trudelten die anderen auch langsam wieder ein.
In einer konzertierten Aktion wurde dann die Reste zu einem Nudelgericht mit Tomatensoße und Rührei verkocht.

Noch an Deck ein wenig dummes Zeug geschwätzt und so gegen elf zogen sich die ersten in die Kojen zurück.
War ja auch wieder ein langer und anstrengender Tag ;)

Morgen geht es dann auf den letzten Schlag zu unseren Ausgangspunkt Stralsund.
Wir hoffen, dass das Wetter mitspeilt und noch so in guter Segeltag zum Abschluss folgt.

Da wir nicht mehr auf Rügen sind, ist das Netz auch stabil und der Blog aktuell.

Tag 12 - Rügen Ost, von Glowe nach Thiessow

Pünktlich wie gehabt erwachte gegen sieben das Leben an Bord.
Um uns herum herrschte relative Ruhe, da nur eine Handvoll Segler im Hafen lagen.
Glowe ist eine typische künstliche Marina, die sicherlich in der Hauptsaison gut besucht ist, nun aber im leichten Dämmerschlaf lag.

Das Draußen-Frühstück fiel wegen der Nachtfeuchte aus, Temperatur und Sonne hätten es sonst zu gelassen.

Die meisten Segler machten sich auf den Weg, die Profi-Vermiet-Angler-Schiffe ebenso.

Gegen neun ging es dann auch für uns los. Das heutige Ziel war Thiessow an der Süd-Ost-Spitze von Rügen.
Also erst grobe Richtung Nord-Ost, um den Königsstuhl herum und dann gen Süden.
Der Königsstuhl
Wind und Sonne waren da und es wurde ein schöner Segeltag, inkl. ein wenig Motoren da der Wind zwischendurch ein wenig paussierte.
Es gab auch zwei Begenungen mit anderen Seglern






Eigentlich waren auf Rügen/Hiddensee alle meine Zugansversuche fürs Blog-Schreiben durch eine äußerst dünnen Leitung geprägt,
Was mir dann ein paar Stunden Schlaf und weitere graue haare gekostet hat.

Nun als wir Sassnitz passierten - Abstand ca. zwei Seemeilen - gab es plötzlich ein hervorragendes Netz.
Da Wind und Wellen mitspielten, habe ich den Bericht für Tag 11 erstellt leider "riss" dann die Sromverbindung zum Notebook.

Es fehlten vielleicht fünf Minuten und alles wäre fertig gewesen, der Akku-Gott wollte es nicht.

Also Klappe zu, ein wenig ärgern und das schöne Segelwetter genießen.

Gegen 18:00 Uhr und nach 45 Seemeilen liefen wir nach einer Schlägelfahrt durch den Zicker See in Thiessow ein.



Ein gut gelauter Hafenmeister empfing uns an der Mole. Nach einer kleinen Korrektur unserer Liegeposition gab es dann eine Reihe von Tips, was wir den alles so in Thiessow machen könnten.
Den Tip fürs Restaurant haben wir dann wahr genommen und sehr leckeren Fisch gegessen, eigentlich besser als in Glowe - weniger Fett, preiswerter und gleiche Menge.

Wieder ein mal übersättigt sind wir nach dem Essen zum Lotsenturm hoch, um von dort die letzten zwei Minuten des Sonnenuntergangs zu sehen.


Damit war der Tag von uns fast zu Ende, von Ferne riefen schon die Kojen.
Die "Rügen-Netz-Serie" riss auch in Thiessow nicht.
Das Netz war so schlecht, dass ich noch nicht einmal telefonieren konnte.
Also gibt es den Block leider wieder mit Verspätung.

Mittwoch, 21. Mai 2014

Tag 11 - Hiddensee und dann ab nach Glowe

Das frühe Aufstehen wurde doch den benachbarten Hafenbagger gefördert, so dass wir alle recht früh munter waren.
Nachdem wir in den letzten Tage doch recht lange Touren hinter uns hatten, wollten wir eigentlich ein wenig auf Hiddensee verweilen, zumal es auch schöner Sommermorgen war.
Blieb das Problem des Liegeplatzes.

Der Hafenmaeister stand schon während des Fühstücks an de Reling. Unser Platz bei den Wassertaxis ging garnicht.
Aber er meinte wir könnten uns noch in Stündchen am Fährschiffanlieger breitmachen, da es bei einem der Fähschiffe technische Probleme gäbe.
Also schnel das Boot 20 Meter nach vorne verlegt. Kaum war das passiert, verliess ein Boot den Anleger, so dass wir uns nocheinmal 30 Meter zurückverlegen
konnten. Legaler Liegeplatz und der Halbtagesausflug über Hiddensee
genauer gesagt durch Kloster bis hin zum Leuchturm war gesichert.

Da ds touristische Leben auf Hiddensee erst mit der Anunft der Ausflugsschiffe beginnt, war es ein agenehmer Spaziergang durchs Örtchen und in Richtung der nördlichen Landspitze.
Auf diesem Weg lah natürlich auch das Grab von Gerhart Hauptmann und sein ehemaiges Wohhaus auf Hiddensee.


Anschließend hoch zum Kap mit dem Leuchtturm.







In alter Seglergewohnheit war ich viel zu dick angzogen, so dass ich froh war als es durch schattigen Wald zurück zum Hafen ging. Noch ein paar Einkäufe inkl. Weingummi und Gebäck) und anschließend ein gemütliches Kaffetrinken an Bord.
Draußen schoben sich schon vermehrt die Touristen über den Kai.
Also gegen zwölf Leinen los und auf nach Glowe an der Nordküste von Rügen.

In aller Ruhe durch die enge Fahrwasserbetonnung und dann doch wieder Schöwettersegeln, obwhl es mit dem Wind erst noch recht mau aussah.
Viel Sonne, wenig Wind und etliche Gelenheiten zu Kreuzen begleitete die Fahrt zu unserem Zielhafen.

Auch hier zeigte sich, dass wir mit unserem Törn noch recht früh in der Saison sind.
Es gab eine reichliche Auswahl an Liegeplätzen. Glowe ist eine typische Marina, die um die Jahrtausenwende neu gebaut wurde.
Schöne breite und lange Boxen und auch odentliche Santäranlagen.

Da sich unsere Vorräte so langsam dem Ende zu neigen - und wer weiss, wo wir morgen sind - ging es auf die Suche nach einem Restaurant.
Das erste dann auch unsere Wahl. Es gab leckeren Fisch n verschiedenen Varianten. Auch wenn die Preise entwas hoch lagen, waren alle zufrieden.
Es war lecker und die Portionen auch reichlich.

So rollten wir uns dann gegen zehn wieder zurück zum Boot und in die Kojen.
Ich habe mich dann noch eine ganze Zeit mit dem dünnen Netz herumgeärgert, um wenigsten den Bericht von vorgestern (Tag 10) heraus zu bekommen.