Linux

Unter dieser Rubrik will ich zukünftig - ergänzt durch einzelne Blogeinträge - Anmerkungen zu meinem Linux-Leben festhalten. Ich plane hierbei, schwerpunktmäßig die für mich wichtigsten Programme kurz vorzustellen.


Vorab ein wenig zu meiner Motivation und zu meinem Weg, wie ich ein Linux-Nutzer geworden bin:
Irgendwann im Zeitraum 2004/05 stellte sich mir die Frage, wie ich die ausgemusterten Computer-Teile der Familie sinnvoll nutzen könnte. Ich hatte gehört, dass Linux auch mit schwacher Hardware auskommen würde. Außerdem ist die Software kostenlos, wodurch die Software-Beschaffung einfacher und legal wurde. Also habe ich regelmäßig die Bahnhofsbuchhandlung auf meinem Weg ins Büro nach passenden Installationsmedien durchsucht.

Gelernt hatte ich, dass es nicht ein "Linux" gibt, sondern verschiedene Zusammenstellungen, die sich im Wesentlichen und grob vereinfacht durch die benötigten Verwaltungsprogramme und der technischen Aufbereitung der Programmpakete unterscheidet, oder auch nur eine spezielle Funktion besitzen.

Ein Beispiel für die letztere ist IPCop (www.ipcop.org), eine Firewall-Distribution, die es erlaubt, mit wenigen Handgriffen eine Firewall einzurichten. Wer sich dafür interessiert sollte mal im deutschen Forum (www.ipcop-forum.de) vorbei schauen.
Diese Distributionen hatten und haben unterschiedliche Ausrichtungen und Philosophien, für jeden Geschmack etwas. Heute, im Jahr 2014, sind die Unterschiede in der Stabilität und der Nutzbarkeit auch für Anfänger nicht mehr so groß, wie zu meinen Anfängen vor zehn Jahren.

Die oft gestellte Frage auf Linux-Veranstaltungen "Was ist denn die beste Distribution" entspricht nach meiner Meinung die nach der besten Biersorte.

Ich bin damals bei Mandriva Linux gelandet, habe dazu ein super Forum mit einer tollen Community gefunden und bin eigentlich dabei geblieben. Leider hat sich Mandriva praktisch aufgelöst und damit auch das Forum.
Entstanden ist auf dieser Basis der Fork Mageia (www.mageia.org), nun allerdings als reines Community-Projekt ohne eine kommerzielle Firma im Hintergrund wie bei den meisten "großen" Distributionen. Also nutze ich heute Mageia, in der Regel mit der graphischen Oberfläche KDE, wobei noch eine ganz Reihe weiterer grafische Oberflächen (u.a. GNOME, XFCE, LXDE) existieren, die auch unter Mageia verfügbar sind. 

Vielleicht noch ein Argument, das für einen (Teil-)-Umstieg auf Linux spricht. Im Vergleich zu MS-Windows ist der Hardware-Bedarf von Linux deutlich geringer. Das bringt der Vorteil, dass z. B. ältere Notebooks, auf die kein Windows 7/8 vertretbar zu nutzen ist, über diesen Weg noch als Standard-PC fürs Surfen, Mailen, Schreiben/Rechner usw. dienen können.

Um ein wenig der Community zurückzugeben, helfe ich ein wenig bei verschiedenen Linux-Veranstaltungen, wie dem Linuxtag, den Chemnitzer Linuxtagen, der FroSCon in Sankt Augustin oder der OpenRheinRuhr in Oberhausen, das Projekt Mageia durch einen Stand bekannter zu machen und vorzustellen.

Für die "wichtigsten" Dinge, die ein PC-Nutzer so braucht, wie Intenet-Brouwser, Schreiben/Rechen (Office-Paket), Lesen (PDF) existiert ein vielfältige Auswahl an Programmen, die dies in der mindestens gleichen Qualität erledigen wie die Programm in der Windows/Apple-Welt.

Die Vielfalt der Linux-Distributionen setzt sich natürlich auch bei den Programmen fort. Damit ist jede Programmauswahl nach den persönlichen Vorlieben ausgerichtet und hängt teilweise von der benutzen grafischen Oberfläche ab. Oftmals ist es halt auch das erste Programm, dass ich zu einem Thema gefunden/genutzt und an das ich mich gewöhnt habe.

Ich habe "meine" Programme nach fachlichen Kategorien sortiert, so dass der geneigte Leser ggf. die für ihn uninteressanten Abschnitte überblättern kann.

Bleibt noch die Frage zur graphischer Oberfläche, wie "wir" es von MS-Windows gewohnt sind oder diese "seltsame" Konsole, die viele mit Linux und dunklen Hacker-Räumen in Verbindung bringen. Grundsätzlich geht sowohl nur das eine oder nur das andere. Speziell beim Thema Fotos und Video bietet sich die schöne, bunte Oberfläche natürlich an. Ich persönlich bevorzuge auch das Grafische, bin aber Pragmatiker. Es gibt eine Reihe von Sachen, die gehen auf der Konsole einfacher und schneller.



Fotographie

Vorab eine grundsätzliche Anmerkung:
Alle Kamerahersteller liefern in der Regel mit ihren Kameras eigene Software, die für den Bilder-Import, die Bearbeitung und auch teilweise der Kamera-Konfiguration genutzt werden kann. Der Linux-User hat von dieser "Großzügigkeit" nichts, da die Zielplattformen Windows und ggf. Apple (MAC OS) lauten. Aber keine Sorge, das bekommt Linux auch hin .....

In der Regel habe ich auf meinen Kameras die maximale Auflösung/Qualität eingestellt und lasse die Kamera sowohl die Bilder im JPG- als auch RAW-Format (= digitales Negativ) speichern. Das zweite verbraucht ein Vielfaches an Platz und zugegebener Maßen nutze ich es auch nicht immer bei der Weiterverarbeitung. Aber wenn ich dann mal ein wirkliches tolles Foto schieße ......

Im ersten Schritt müssen nun mal die Fotos von der Kamera zum PC wandern. Ich vermeide es die Kamera via USB anzuschließen, da ich den Transfer über diesen Weg als ziemlich langsam empfinde. Für die P7100/D5100 stecke ich die SD-Karte in den Kartenleser meines Notebooks. Für die CF-Karte der D300 nutze ich einen externen Karten-Leser.



Gwenview

Der Standardbildbetrachter von KDE (Gwenview) bietet auch eine recht komfortable Import-Funktion an. Karte einstecken und schon kommt die Frage, ob Gwenview oder den Dateiverwalter hierfür nutzen will. Bei Gwenview bekomme ich nun die Bildvorschau aller Fotos auf der Karte angezeigt. Hier kann ich nun die Bilder auswählen und dann importieren. Für diesen Import gebe ich noch ein Zielverzeichnis vor. Außerdem benenne ich die Fotos im Zuge des Import um. In den Programmeinstellungen kann dies über Variablen vorab festgelegt werden. Bei mir kommen die Bilder den Zeitstempel (=Zeitpunkt der Aufnahme) als Dateinamen. Haben zwei Bilder einen identischen Zeitstempel (z. B. bei Serienaufnahmen), wird automatisch eine vorlaufende Nummer angehängt. Nachdem der Datentransfer erfolgt ist, gibt es die Möglichkeit, die Aufnahmen auf der Karte zu löschen und dann weitere auszuwählen oder das Programm zu verlassen.
Gwenview bietet noch eine ganze Anzahl weitere Funktion, u. a. auch Bearbeitungsmöglichkeiten, diese aber nur im geringen Umfang, so dass ich lieber ein hinsichtlich der Funktionen komfortableres Programm nutze.



ImageMagick

ImageMagick ist ein Software-Paket, das eine ganze Reihe Konsolenprogramme enthält, die alle möglichen Formate lesen können, um sie u. a. zu Optimieren, zu konvertieren, zu beschneiden oder ein Wasserzeichen einzufügen. Ich nutze das Programm "mogrify". Der Bedarf hierfür entstand bei meinen Frankreich-Blog im Jahre 2013. Leider ist die Wlan-Verbindung in den Hotels nicht immer so richtig gut oder ich musste den Blog via Handy-Stick füttern. Das funktioniert ohne komprimierte Bilder nicht. Meine grafischen Bild-Programme können das zwar auch, aber es ist eine zeitaufwendige Arbeit.
So bin ich dann bei "
mogrify" gelandet.

Der Befehl "
mogrify *jpg -resize 50% -quality 80%" komprimiert alle Bilder innerhalb des aktuellen Verzeichnisses auf die vorgegebene Größe. Hierbei werden allerdings die bestehenden Bilder überschrieben. Also Achtung, oder man hat noch die RAW-Dateien :) Optional kann aber auch ein Zielpfad im Befehl (-path .....) angegeben werden. Alternativ biete das Programm "convert" (auch in ImageMagick) die gleiche Funktionalität, hier aber mit der Vorgabe eines Zielpfades.

Da ich für meinen Blog die ausgewählten Bilder jeweils in ein "Tagesverzeichnis" kopiere, ist der obige Befehl perfekt :)

Optionen:
-resize 50%       : Ändert das Bild proportional auf 50 % der waagerechten Kantenlänge.


-resize 1024x1024 : Verkleinert das Bild auf maximal 1024 Pixel Höhe und Breite unter Beibehaltung des Seitenverhältnisses

-quality 80%      : Setzt Qualität der folgenden JPG-Kompression. Je größer die Zahl, desto weniger Artefakte und je größer die Zieldatei.



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